Eisbrecher

Ich stehe im Kaufhaus und sehe mich nach ein paar Kleinigkeiten für die Wohnung um. Vielleicht eine Obstschüssel für’s Wohnzimmer? Oder ein paar Kerzen für die Weihnachtszeit? In diesem Moment läuft eine Frau an mir vorbei und sagt lächelnd „Na, du bist aber ein Hübscher“.
Ich erwidere das Lächeln wortlos und wechsle verdutzt die Abteilung.
So etwas passiert mir doch sonst nie!
Auf dem Weg dort hin huschen ein paar Mädchen an mir vorbei. „Gott, der war aber süß“, höre ich sie flüstern, als sie um die Ecke biegen und verschwinden.

Tja, da kann selbst ich mir kein Grinsen verkneifen.

„Oh, was hat der für ein tolles Lächeln!“ ruft da schon wieder eine weibliche Stimme in meine Richtung. Eine Schritte von mir entfernt steht eine junge frau, die sich voller Entzückung beide Wangen mit den Händen eindrückt.

Nachdem ich die letzten Kommentare wortlos an mir vorbei gehen ließ, antworte ich dieses mal der Dame gegenüber: „Ja, er hat wirklich ein tolles Lächeln!“

Spätz lächelt.

Spätz lächelt.

Nein, ich bin nicht so sehr von mir selbst eingenommen, dass ich von mir selbst in der dritten Person spreche. Um das Bild zu vervollständigen: Auf meinem Arm sitzt mein kleiner Sohn und strahlt über beide Backen die Frau an.
Nun, so geht es fast jedes mal zu, wenn wir mit dem Kleinen unterwegs sind. Er grinst immerzu jeden um sich herum an, und entfacht dadurch so manche Unterhaltung mit fremden Personen. Es ist schon etwas anderes, mit einem solch kontaktfreudigen Kleinkind einkaufen zugehen.
Sein Lächeln steckt andere Menschen förmlich an und dank ihm entstehen jedenfalls immer sehr nette, spontane Unterhaltungen mit Leuten, die ich sonst wohl nie angesprochen hätte.